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Zecken: Wie Du Deine Klient*innen schützen kannst

vor Zecken schützen

Bild: Nina Littwinn

Zecken stellen eine ernstzunehmende Gefahr in Naturtherapie, Naturcoaching, Waldbaden und Natur-Achtsamkeitstrainings dar. Als Anbieter*in bist Du dafür verantwortlich, Deine Klient*innen über Risiken aufzuklären, damit sie sich vor Krankheiten schützen können. In diesem Artikel erfährst Du, was Du zum Thema Zecken wissen und vermitteln solltest.

Woran erkennt man Zecken?

Zecken sind keine Insekten (6 Beine), sondern Spinnentiere (8 Beine). Sie entwickeln sich in drei Stadien vom Ei bis zur ausgewachsenen Zecke. Für jeden Entwicklungsschritt brauchen sie eine Blutmahlzeit.

  • Zeckenlarve: Nach dem Schlüpfen sind Zeckenlarven ca. 0,5 mm groß und hell gefärbt. Im Gegensatz zu älteren Zecken haben sie nur 6 Beine. Mit bloßem Auge sind sie auf der Haut kaum zu erkennen.
  • Zecken-Nymphe: So wird eine Zecke im „Jugend-Stadium“ genannt. Nymphen sind etwa 1–2 mm groß. Ihr Körper ist weiß bis hellbraun gefärbt.
  • Erwachsene Zecke: Sie werden etwa 2-4 mm groß. Weibchen können vollgesogen sogar bis zu 12 mm groß werden. Die weibliche Zecke benötigt nach dem Durchlaufen aller Zeckenstadien noch eine weitere Blutmahlzeit für die Eiablage und stirbt danach.

Wie leben Zecken?

Es gibt mehrere Arten von Zecken. Am häufigsten in Deutschland ist der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus). Die Tiere halten sich im Laub oder hohem Gras in einer Höhe von 30-60 cm auf. Sie lassen sich also nicht von Bäumen herabfallen wie viele Menschen glauben. Vielmehr kann man sich eine Zecke einfangen, wenn man auf dem Waldboden sitzt oder durch hohes Gras streift.

Dann halten sich die kleinen Parasiten an den Hosenbeinen fest und krabbeln herum, bis sie einen Weg zu unbekleideter Haut gefunden haben. Der niedrige Aufenthaltsort in Gräsern, Laubstreu und Büschen erklärt auch, warum die meisten Zeckenstiche an Kniekehlen, Unterschenkel und Leisten stattfinden: Die Tiere krabbeln von unten in die Hosenbeine hinein.

Am aktivsten sind sie im Frühling und Herbst, aber man kann Zecken verschiedener Stadien und Arten das ganze Jahr über finden. Aktiv werden sie ab einer Temperatur von etwa 8 Grad.

Zeckenbiss oder Zeckenstich?

Wissenschaftlich korrekt heißt es tatsächlich „Zeckenstich“ und nicht „Zeckenbiss“. Denn Zecken haben einen Stechrüssel, den sie in die Haut graben und durch den sie Blut saugen. Dabei verhindern spezielle Substanzen im Speichel der Zecke, dass das Blut gerinnt. So kann sich der Parasit bis zu 15 Tage lang vollsaugen und lässt sich schließlich vom Wirt abfallen.

Wann sind Zecken eine Gefahr?

Zecken sind nur eine Gefahr für Menschen, wenn sie
  1. Menschen stechen,
  2. Borrelien oder Viren in sich tragen,
  3. nicht schnell genug entfernt werden und
  4. das Immunsystem zu schwach zur Abwehr ist.
 
Also muss schon einiges zusammenkommen, bevor Zecken zum Problem werden!
 
Einen sicheren Schutz gegen Zeckenstiche gibt es nicht, aber mit diesen Tipps lässt sich das Risiko einer Infektion mit dem FSME-Virus oder der bakteriellen Borreliose gering halten:

Vorbeugende Hausmittel gegen Zecken

Chemische Repellents auf Haut oder Kleidung sind nicht jedermanns Sache. Vorbeugend kann man auch Hausmittel anwenden: Kokosöl, Schwarzkümmelöl, Knoblauch und ätherische Öle (Zitronen-Eukalyptus, Rosengeranie, Anis, Grapefruit, Lavendel, Myrrhe, Nelke, Thymian, Rosmarin, Patchouli, Teebaumöl und Wacholderdüfte) sollen Zecken auf Abstand halten.

Zecken rechtzeitig absammeln

Ob lange Kleidung oder nicht: Ohnehin muss man nach jedem Aufenthalt in der Natur den Körper gründlich absuchen – ganz besonders die gut durchbluteten Stellen mit dünner Haut (Kniekehlen, Leisten, Bauchnabel). Wer sich die Beinhaare nicht abrasiert, ist klar im Vorteil: Die krabbelnden Zecken sind so leichter spürbar und können noch vor dem Stich abgesammelt werden.

FSME-Impfung

In FSME-Gebieten kann evtl. eine Schutzimpfung sinnvoll sein, da das FSME-Virus direkt beim Einstich übertragen wird. Borrelien hingegen gelangen erst ca. 12 Stunden nach dem Stich in den menschlichen Körper. Innerhalb dieser Frist sollte man also alle Zecken entfernt haben.
 
Bislang war das Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus (FSME) nur in Süddeutschland verbreitet. Seit Jahren zeichnet sich aber ab, dass es nach Norden wandert. 2022 wurde in Solingen das erste FSME-Risikogebiet in Nordrhein-Westfalen ausgerufen. Auf der Website des Robert Koch-Instituts findest Du eine Karte über FSME-Risikogebiete in Deutschland.

Wie entfernt man Zecken?

Zum Entfernen nimmt man einfach eine Pinzette oder spezielles Zeckenwerkzeug und zieht die Zecke mit einem beherzten kleinen Ruck heraus. (Nicht drehen – Zecken haben kein Gewinde 😉 ). Danach die Stelle desinfizieren. Falls der Saugrüssel stecken bleibt, ist das nicht weiter schlimm (es juckt nur länger). Wie ein Holzsplitter wird er nach einigen Tagen von der Haut abgestoßen.

Woran erkennt man Borreliose?

Nach einem Zeckenstich sollte man die Einstichstelle 3 Wochen lang weiter beobachten. Falls sich dort oder anderswo am Körper eine großflächige Rötung zeigt, ist das Anlass genug, zur Ärztin zu gehen. Wahrscheinlich hast Du Dich dann mit Borreliose angesteckt. Es gibt leider auch untypische Verläufe, bei denen die Rötung ausbleibt. Daher bei jeglichen grippeähnlichen Symptomen nach einem Zeckenstich zum Arzt!
Zecken

Schriftliche Risiko-Aufklärung für Klient*innen

Zu Beginn einer fortlaufenden Naturtherapie oder eines Naturcoachings kläre ich meine Klient*innen schriftlich über mögliche Risiken unserer Zusammenarbeit auf. Dazu gehören auch die Risiken, die mit Naturaufenthalten verbunden sind:
 

„Zu Risiken von Naturaufenthalten:

Eine ernstzunehmende Gefahr in der Natur stellen Zecken dar. In unserer Gegend können sie die Lyme-Borreliose übertragen, eine potenziell schwerwiegende Infektion von Haut, Nerven und Gelenken. Die Krankheit ist teilweise schwer behandelbar, der Schutz davor jedoch ganz leicht:

Suchen Sie sich einfach nach jedem Naturaufenthalt möglichst bald am ganzen Körper nach Zecken ab. Besonderes Augenmerk sollten Sie auf Kniekehlen, Leisten, Bauchnabel und Achseln legen. Falls sie eine Zecke entdeckt haben, können Sie sie ganz einfach mit einer Pinzette oder speziellem Zeckenwerkzeug herausziehen und die Stelle desinfizieren. Falls beim Entfernen der Saugrüssel in der Haut stecken bleibt, ist das kein Grund zur Besorgnis. Er verhält sich wie ein Holzsplitter, wird von der Haut abgestoßen oder eitert irgendwann von selbst heraus. Bitte kein Öl, Klebstoff ö.ä. verwenden, da das die Zecke so irritieren könnte, dass sie ihren, möglicherweise infektiösen, Mageninhalt in die Wunde erbricht.

Nach der Entfernung sollten Sie den Stich noch mindestens 3 Wochen beobachten. Falls sich dort oder anderswo am Körper eine große ringförmige Rötung bildet oder Sie plötzlich grippeähnliche Symptome entwickeln, berichten Sie bitte Ihrer Ärztin/ Ihrem Arzt davon. Vorbeugend könnten Sie evtl. das homöopathische Arzneimittel Ledum C30 ausprobieren. Auch von der Einnahme von Schwarzkümmelöl habe ich Positives gehört.

Am wichtigsten finde ich jedoch, dass Sie sich nicht die Freude an der Natur verderben lassen. Eine unaufgeregte Zeckenkontrolle gehört einfach zur Routine nach jedem Spaziergang.“

Mehr Wissenswertes rund um Zecken findest Du auf der FAQ-Seite des Robert Koch-Instituts.

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Mich mögen Zecken leider sehr gern. Dank der obigen Tipps bin ich aber bisher zum Glück nie krank geworden. Welche Erfahrungen hast Du mit Zecken gemacht?

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