Die Welt scheint gerade an vielen Stellen zugleich aus den Fugen zu geraten: Die Wiederwahl von Donald Trump, das Erstarken der rechtsextremen AfD, die fortschreitende Klimakrise – viele Menschen spüren gerade Angst vor der Zukunft. Vielleicht geht es Dir auch so: Du fühlst Dich manchmal wie ein Baum im Sturm – erschüttert und manchmal bangend, ob Deine Wurzeln tief genug sind, um Dich zu halten.
In einem meiner letzten Newsletter hatte ich dazu eingeladen, die eigenen Strategien im Umgang mit Weltschmerz und Angst vor der Zukunft zu teilen. Daraufhin haben mir einige Leserinnen geschrieben, wie sie mit ihrer Zukunftsangst umgehen. Ihre Antworten sind berührend, kreativ und voller leiser Kraft. Und sie zeigen: Du bist nicht allein. Wir sind viele. Und wir können gemeinsam neue Wege gehen.
In diesem Artikel teile ich mit Dir bewährte Methoden, neue Impulse und die schönsten Rückmeldungen meiner Leser*innen. Vielleicht findest Du darin auch Deinen Weg, zur Ruhe zu kommen – trotz allem.
Was bedeutet Weltschmerz – und warum betrifft er gerade sensible Menschen?
Weltschmerz ist das Gefühl, dass die Welt im Argen liegt – und dass es wehtut, das zu spüren. Gerade Menschen mit einer starken Naturverbundenheit, mit hoher Empathie und einem feinen Gespür für Stimmungen leiden oft besonders unter den globalen Krisen unserer Zeit. Sie fühlen sich verbunden – mit der Erde, mit anderen Wesen, mit dem Ganzen. Und genau deshalb fühlen sie auch die Erschütterung und die Angst vor der Zukunft so intensiv.
Weltschmerz kann sich zeigen als Enge (Angst) in Brust und Kehle, als Reizbarkeit, als tiefe Erschöpfung oder depressive Verstimmung. Wenn Du Dich darin wiedererkennst, ist das kein Zeichen von Schwäche – sondern von Verbundenheit. Und: Es gibt Wege, inmitten von Krisen zur Ruhe zu kommen, ohne am Weltschmerz zu zerbrechen.
Diese Wege brauchen Mitgefühl, Geduld – und oft auch Gemeinschaft. Deshalb widmen wir uns im Natur-Retreat „Stark wie ein Baum“ am 13.-15.6.2025 auch intensiv dem Thema Verbundenheit. Wir erforschen dort, wie wir innere Stabilität und Gelassenheit durch die PAN-Praxis® (naturbezogene Achtsamkeit im Alltag) erlangen können.
Zur Ruhe kommen – auch wenn die Welt verrückt spielt
Wie also können wir seelisch stabil bleiben und immer wieder zur Ruhe kommen? Was hilft, wenn die Angst vor der Zukunft übermächtig wird oder der Alltag sich bedrückend anfühlt?
Rosa, eine meiner Newsletter-Leser*innen, schreibt:
„Tanzen rettet mich. Beim Tanzen entsteht für mich Frieden und es lehrt im Miteinander bei sich zu sein und in Verbindung mit dem Raum und mit den Anderen. Man muss nicht hart werden bei Auseinandersetzungen. Wenn ich weich bleibe, bin ich beweglich. Wenn ich hart werde, bin ich unbeweglich.“
Was für ein schönes Bild! Bewegung, Kreativität, Verbindung – all das nährt unser inneres Gleichgewicht. Tanz kann zum Ritual werden, zur Möglichkeit, sich zu spüren, zu klären, zu transformieren. Genau wie der Aufenthalt in der Natur, das bewusste Atmen oder ein achtsamer Waldspaziergang.
Andere Wege, die ich empfehle:
Tägliche Naturzeit: Barfuß über eine Wiese gehen. Einen Baum umarmen. Dem Wind lauschen. Auch nur zehn Minuten draußen können Wunder wirken. Wenn Du regelmäßig mit einem bestimmten Ort in der Natur Verbindung aufnimmst, entsteht ein Gefühl von Vertrautheit, von Geborgenheit. Bäume, die Du immer wieder besuchst, können zu Verbündeten werden.
Medienhygiene: Nachrichten können massiv zur Angst vor der Zukunft beitragen („Only bad news are good news“). Begrenze daher Deinen Nachrichtenkonsum bewusst. Überlege: Wann informierst Du Dich – und in welchem Zustand? Wähle bewusste Zeitfenster für Nachrichten, und beende Deinen Tag nicht mit negativen Schlagzeilen. Die Welt braucht Deine Kraft – nicht Deine Dauererregung.
Gestalten statt Grübeln: Werde aktiv – für das Gemeinwohl, für Deine Nachbarschaft, für Deinen Garten. Handlung schafft Hoffnung. Viele meiner Newsletter-Leser*innen engagieren sich in demokratischen Initiativen und ökologischen Projekten. Auch kleine Schritte zählen. Auch das Pflanzen eines Baumes ist ein Akt der Hoffnung und hilft Dir, zur Ruhe zu kommen.
Kreativer Ausdruck: Malen, Schreiben, Musizieren – finde eine Form, Deine Gefühle auszudrücken und zu transformieren. Ein Notizbuch für Deine Sorgen, Deine Träume, Deine Naturbeobachtungen kann ein wunderbarer Weg sein, um Angst zu bewältigen und innerlich zur Ruhe zu kommen.
Gemeinschaft suchen: Tausche Dich mit Gleichgesinnten aus, sei es in Selbsthilfegruppen, Online-Foren oder bei gemeinsamen Aktivitäten in der Natur. Im Natur-Retreat „Stark wie ein Baum“ geschieht das auf ganz besondere Weise: In geschütztem Rahmen darfst Du Dich zeigen, gehört und gesehen werden – ohne Dich erklären zu müssen.

Transformation: Die Weisheit der Natur als Vorbild für Wandel
Ingeborg schreibt:
„Bei meinen Naturbegegnungen und -meditationen beschäftige ich mich immer wieder mit den unterschiedlichen Formen der Transformation: Die Raupe, die sich völlig auflösen muss, damit der Schmetterling aus ihr werden kann. Die fest geschlossene und schützende Knospe, aus der ‚auf einmal‘ oder zur richtigen Zeit sich ein Blatt oder eine Blüte entfaltet und so das Leben weitergehen kann.“
Wie tief diese Bilder wirken können, erleben wir im Natur-Retreat jedes Mal aufs Neue. In stillen Zeiten mit der Natur können wir das Vertrauen in zyklische Prozesse wiederfinden. Dass aus Chaos auch Wandel entstehen kann. Dass wir nicht alles kontrollieren müssen, um Teil von etwas Sinnvollem zu sein.
Die Natur kennt keine lineare Entwicklung. Es gibt Rückschritte, Stillstand, unerwartete Wendungen – und dann plötzlich Entfaltung. Wenn wir beginnen, die Rhythmen der Natur wieder in unser Leben zu lassen, entsteht Gelassenheit und wir können zur Ruhe kommen.
Andrea schreibt:
„In herausfordernden Zeiten hilft es mir auch, den Lauf der Natur zu spüren und zu sehen, dass es immer weiter geht und ich auch mich stetig in meinem Tempo verändern und wachsen kann.“
Was für eine kraftvolle Erinnerung: Veränderung geschieht nicht im Sprint, sondern im Rhythmus des Lebendigen. Und genau das üben wir im Natur-Retreat – Schritt für Schritt, in Deinem Tempo.
Achtsamkeit im Alltag – der Schlüssel zur inneren Balance
Achtsamkeit bedeutet, präsent zu sein – mit dem, was gerade ist. Ohne zu urteilen. Ohne zu flüchten. Und genau das kann ein rettender Anker sein in stürmischen Zeiten.
Hier ein paar meiner liebsten Mikro-Übungen für den Alltag:
5-Atemzüge-Übung: Spüre Deine Füße auf dem Boden. Atme fünfmal langsam und tief. Lass den Ausatem länger sein als den Einatem. Diese Übung hilft, aus dem Stressmodus auszusteigen und wieder bei Dir selbst anzukommen.
Achtsames Gehen: Nimm jeden Schritt bewusst wahr. Spüre den Kontakt mit dem Boden. Lass Dich vom Rhythmus Deiner Schritte beruhigen. Wenn Du möchtest, gehe barfuß.
Wahrnehmung im Jetzt: Nenne leise drei Dinge, die Du siehst, hörst, fühlst. Das holt Dich zurück ins Hier und Jetzt. Besonders hilfreich, wenn Du Dich ängstlich oder überfordert fühlst.
5-4-3-2-1-Übung: Benutze Deine Sinne, um Dich zu erden: 5 Dinge sehen, 4 Dinge fühlen, 3 Dinge hören, 2 Dinge riechen, 1 Sache schmecken. Diese Übung bringt Dich in Deine Mitte und kann Dir helfen, in stürmischen Zeiten seelisch stabil zu bleiben.
Diese Praxis braucht keine Vorkenntnisse. Nur Deinen Wunsch, Dir selbst zu begegnen. Und die Bereitschaft, sanft zu üben. Im Natur-Retreat „Stark wie ein Baum“ vertiefen wir solche Übungen inmitten lebendiger Natur. Du lernst, Achtsamkeit nicht nur als Methode, sondern als Haltung zu leben.
Zwischen den Linien: Spiritualität und Schöpfungsverbindung
Chrisdiana schreibt:
„Es ist jetzt ganz besonders wichtig, nicht für ‚Kleinigkeiten‘ im Umgang mit anderen auszurasten, sondern im Frieden zu bleiben, weil wir mit allem, was wir denken, sagen und tun, ins Kollektive einspeisen. Und es gibt zwei Timelines – eine in Angst und eine in Liebe.“
Diese Perspektive erinnert daran, dass wir auch eine spirituelle Verantwortung tragen. Unsere Gedanken und Worte haben Wirkung – ob sie sich um Weltschmerz und Angst vor der Zukunft drehen oder um innere Ruhe und Stabilität. Was wir ins Feld geben, verändert die Atmosphäre. Wenn wir inneren Frieden kultivieren, ist das ein Beitrag zur Heilung des Ganzen.
Auch deshalb ist es so heilsam, regelmäßig in die Natur zu gehen. Dort wird diese Verbindung spürbar. Im Retreat nennen wir das: „in die tiefere Dimension der Naturbeziehung eintauchen“. Viele erleben dort einen neuen Zugang zur eigenen Intuition, zur inneren Weisheit – jenseits von Konzepten oder Dogmen.
Jenny schreibt:
„Ich glaube, was unsere Gesellschaft jetzt wirklich braucht, ist nicht noch mehr Empörung oder Angst, sondern Mut zur echten Begegnung. Den Mut, dem ‚Anderen‘ nicht nur als Bedrohung, sondern als Menschen zu begegnen. Mit seinen Ängsten, seinen Sehnsüchten, seinen Unsicherheiten – die vielleicht gar nicht so anders sind als unsere eigenen. … Verstehen bedeutet nicht zustimmen – aber es bedeutet, den Menschen hinter der Meinung zu sehen. Und genau hier liegt für mich die eigentliche Hoffnung: Dass wir uns nicht länger über unsere Feinde definieren, sondern darüber, was wir gemeinsam erschaffen wollen.“
Auch dieser Mut zur Begegnung, zur echten Menschlichkeit und Empathie hilft, sich verbunden zu fühlen und dadurch zur Ruhe zu kommen.
Was Du jetzt tun kannst – eine Einladung
Wenn Du spürst, dass Dich all das anspricht, dann möchte ich Dich ermutigen, mit Deiner Angst vor der Zukunft aktiv umzugehen:
Nimm Dir täglich bewusst Zeit für Achtsamkeit im Alltag. Am besten in der Natur.
Lass Dich von Bildern und Metaphern tragen (Baum, Raupe, Licht)
Suche Austausch mit anderen sensiblen Menschen
Und wenn Du lernen willst, tiefer zur Ruhe zu kommen: Sei beim Retreat-Wochenende dabei!

STARK WIE EIN BAUM
Natur-Retreat am 13.-15.6.2025 in Wermelskirchen (Region Köln)
Ein Wochenende für alle, die Stabilität, Gelassenheit und innere Verbundenheit suchen. Zur Ruhe kommen inmitten der Natur des Bergischen Landes. Mit viel Naturzeit, Achtsamkeitspraxis, Austausch und Stille.
Nicht nur für uns selbst, sondern weil unsere eigene Stabilität auch anderen Halt gibt.
Lass uns in den Kommentaren weitere Tipps für den Umgang mit Weltschmerz und Zukunftsängsten sammeln! Was hilft Dir, Deine Angst zu bewältigen und zur Ruhe zu kommen?