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Wie Wandern unser Gehirn verändert

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Eine Wanderung durch die Natur tut Körper, Geist und Seele gut – das wissen wir alle. Wir entspannen uns, werden ruhiger und zufriedener, wenn wir in Feld, Wald und Wiese unterwegs sind. Nun haben Wissenschaftler herausgefunden, dass das Wandern auch negative Grübeleien vermindert. Besonders Menschen mit der Neigung zu Depressivität leiden häufig unter einem regelrechten Grübelzwang, bei dem die Gedanken unablässig und ergebnislos um die eigenen Fehler und Schwächen kreisen. Sie sind sozusagen „besetzt“ von ihren negativen Gedanken und können sogar nachts nicht abschalten, woraus oft Schlafstörungen resultieren. Bewusst die schönen Momente des Lebens wahrzunehmen und zu genießen, das ist beim Grübeln nicht möglich.

Eine Gruppe US-amerikanischer Umweltpsychologen untersuchte in ihrer Studie (Nature experience reduces rumination and subgenual prefrontal cortex activation) zwei Gruppen von Testpersonen, die 90 min. lang entweder in der Stadt oder in einer ländlichen Umgebung zu Fuß unterwegs waren. Dabei zeigte sich, dass die Natur-Spaziergänger deutlich weniger grübelten als ihre Kollegen in der Stadt. Außerdem wiesen sie eine reduzierte Aktivität in dem Teil des Gehirns auf, der in Bezug zu psychischen Erkrankungen steht. Bei den Stadtspaziergängern war im Gehirn hingegen keine Veränderung feststellbar.

Mit der Studie versuchten die Wissenschaftler dem Zusammenhang zwischen dem Städtewachstum und der gleichzeitigen Zunahme von psychischen Erkrankungen auf die Spur zu kommen. Schon länger stehen Städte im Verdacht, Depressionen und andere psychische Störungen hervorzurufen. Eine mögliche Erklärung könnte nun sein, dass der Mangel an Naturerfahrungen destruktive Denkmuster fördert.

Beim Wandern bleibt das Handy aus

Eine weitere Studie (Creativity in the Wild: Improving Creative Reasoning through Immersion in Natural Settings) fand heraus, dass die Fähigkeit zur kreativen Problemlösung sich drastisch verbessert, wenn man ohne technische Geräte in die Natur geht. Die Testpersonen waren 4 Tage in amerikanischen Naturparks unterwegs und mussten dabei auf ihr Handy und andere technologische Geräte verzichten. Vor und nach der Wanderung wurden ihnen komplexe Aufgaben gestellt, die kreative Problemlösungen erforderten. Die Ergebnisse zeigten, dass die Fähigkeit zum Problemlösen nach der Wanderung um 50% (!) zugenommen hatte.

Die Forscher konstatierten, dass die Nutzung technologischer Geräte (z.B. Handy, TV und PC) sowie eine städtische Umgebung dem Menschen viel Aufmerksamkeit abverlangten und die Konzentration erschwerten. Hingegen erfrische eine Wanderung ohne Techniknutzung den Geist und fördere in hohem Maße das kreative Denken.

Wanderforschung

ADHS und Naturerfahrung

Die Diagnose „Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitäts-Störung (ADHS)“ wird heute bei zunehmend mehr Kindern (und auch Erwachsenen) gestellt. Im Vordergrund stehen Probleme mit Aufmerksamkeit, Selbstregulation und Impulsivität sowie zum Teil ausgeprägter körperlicher Unruhe (Hyperaktivität). Behandelt werden die Betroffenen zumeist mit Psychopharmaka (z.B. Ritalin) und Psychotherapie. Eine ergänzende „Behandlung“ legt diese Forschungsarbeit aus dem Jahr 2004 nahe:

In einer landesweiten Studie in den USA (A Potential Natural Treatment for Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder: Evidence From a National Study) wurden Eltern gebeten, die Symptome ihrer Kinder nach verschiedenen Freizeitaktivitäten festzuhalten. Unterschieden wurde zwischen Aktivitäten im „Grünen“ sowie Aktivitäten in städtischer Umgebung und geschlossenen Räumen. Bei der Auswertung der 452 Fragebögen stellten die Wissenschaftler fest, dass die ADHS-Symptome nach einem Aufenthalt in der Natur signifikant abgenommen hatten. Der Effekt zeigte sich über alle Altersklassen, soziale Schichten, geografische Regionen und beide Geschlechter hinweg. Aktivitäten in bebauter Umgebung oder geschlossenen Räumen führten dagegen zu keiner Verbesserung der ADHS-Symptome.

Wandern: Einfach machen!

Angesichts der vielen positiven Effekte des Wanderns sollte niemand darauf verzichten müssen. Wandern unterbricht Grübelschleifen, entspannt, erfrischt und trainiert Geist und Körper. Zum Wandern braucht man keine besondere Ausrüstung. Ein kleiner Rucksack mit Regenkleidung und Getränk, das genügt. Wer es erst einmal langsam angehen will, kann auch ohne Gepäck durch den nächsten Stadtpark spazieren. Dabei geht es nicht darum, eine bestimmte „Leistung“ zu erbringen oder ein Ziel zu erreichen, sondern einfach Spazieren um des Spazierens willen. Und nicht vergessen: Handy ausschalten!

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